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In vielen westlichen Ländern hat der materielle Lebensstandard der meisten Menschen einen nie gekannten Höchststand erreicht. Parallel zu den beinahe unbegrenzten Konsummöglichkeiten versprechen die digitalen Medien eine goldene Zukunft mit unbegrenztem Kontakt und Informationsaustausch. Dieser Status quo wird begleitet von der Tatsache, dass die Mehrheit von uns die längste Periode der Menschheit im Frieden erlebt – welch ein Geschenk! Der Preis für diesen Erfolg mit seinen zweifellos faszinierenden Potentialen Maschine saugt nicht nur den Planeten aus, sondern auch seine Akteure. Die Folgen des pausenlosen “Schneller, höher, weiter” kennt jeder: Die Fülle digitaler Informationen mutiert zum manipulativen Dauerbeschuss, Beziehungen und das Versprechen ständiger Erreichbarkeit führt zur Menschen die zunehmende Naturentfremdung als substanziellen Verlust. Christoph Hesse hat diese Entwicklung zum Anlass genommen für seinen Heimatort Referinghausen das Projekt “Open Mind Places” zu entwickeln. Es besteht aus 9 naturnahen Follies, die Besucher und Wanderer gleichermaßen zum Innehalten, Nachdenken und Austausch über Themen wie die Bestimmung des eigenen Lebens, den Respekt gegenüber den Mitmenschen und die Achtsamkeit gegenüber der Natur einladen. Da für das Projekt nur ein geringes Budget zu Verfügung stand, hat Hesse die Follies als einfache Konstruktionen aus lokal verfügbaren Materialien konzipiert, die mithilfe seiner Familie, Anwohnern und befreundeten Handwerkern ehrenamtlich errichtet werden konnten. Für die Galerie ist die Ausstellung der “Open Mind Places” eine wichtige Facette im Diskurs über die Rolle und Aufgaben zeitgenössischer geprägten, primär marktorientierten Tendenzen sind Initiativen und Projekte wie die von Christoph Hesse enorm wichtig. Sie zeigen, dass es nicht nur alternative Ideen und Lebensmodelle gibt, sondern dass sich das Engagement dafür auch lohnt. Umso mehr, wenn sie eine Architektur generieren, die das Verhältnis zwischen Kunst und Natur perfekt ausbalanciert.
Christoph Hesse developed “Open Mind Places” in his home region of Sauerland in Germany. The project consists of nine follies that invite pause, reflection, and the exchange of ideas. Hesse designed them as low-budget and simple constructions with a mindfulness towards nature, made from locally available materials and erected by volunteers, including local residents, craftsmen friends, and even members of his family. The sites can be seen as spaces that, in their archetypal essence, relate to French philosopher Gaston Bachelard’s ‘Poetics of Space’ (1960). Hesse’s ambivalent objects evoke subjective images while simultaneously encouraging people to use them.
Text: D-EN
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