Schuld und Sühne
Fjodor M. Dostojewskij

Schuld und Sühne ist ein Roman des russischen Autors Fjodor Dostojewski. Er erschien erstmals 1866 in zwölf Monatsbänden in der Literaturzeitschrift „Der Russische Bote“. Später wurde er in einem einzigen Band veröffentlicht. Es ist Dostojewskis zweiter Roman nach seiner Rückkehr aus dem zehnjährigen Exil in Sibirien. Schuld und Sühne gilt als der erste große Roman seiner reifen Schaffensphase und wird oft als eine der größten Errungenschaften der Weltliteratur bezeichnet.

Schuld und Sühne schildert die seelischen Qualen und moralischen Dilemmata von Rodion Raskolnikow, einem verarmten ehemaligen Studenten in Sankt Petersburg, der plant, eine skrupellose Pfandleiherin zu töten – eine alte Frau, die Geld und wertvolle Gegenstände in ihrer Wohnung lagert. Er täuscht sich vor, mit dem Geld aus der Armut zu entkommen und Großes zu vollbringen. Er versucht, sich selbst davon zu überzeugen, dass bestimmte Verbrechen gerechtfertigt sind, wenn sie begangen werden, um Hindernisse für die höheren Ziele „außergewöhnlicher“ Menschen aus dem Weg zu räumen. Doch sobald die Tat vollbracht ist, wird er von Verwirrung, Paranoia und Ekel geplagt. Seine theoretischen Rechtfertigungen verlieren jegliche Kraft, während er mit Schuldgefühlen und Entsetzen kämpft und sich mit den inneren und äußeren Folgen seiner Tat auseinandersetzt.

Aus dem Russischen von Richard Hoffmann. Mit Zeittafel, Nachwort, Anmerkungen und Literaturhinweisen von Barbara Conrad.