Altes Schiffshebewerk Henrichenburg

Das Schiffshebewerk wurde am 11. August 1899 von Kaiser Wilhelm II. offiziell eröffnet. Der Dortmund-Ems-Kanal ist eine wichtige Transportader für die Schifffahrt zwischen dem Ruhrgebiet und den norddeutschen Seehäfen. Der Rhein-Herne-Kanal wurde für den Schiffsverkehr zum und vom Rhein gebaut. Bei Waltrop musste ein Höhenunterschied von 14 Metern überwunden werden. Nach dem Hebewerk konnten Schiffe aus Dortmund entweder zum Rhein oder nach Norden fahren. Da Schleusen zu umständlich waren, entschied man sich für ein Schiffshebewerk, das den Höhenunterschied in einem einzigen Hub bewältigen konnte. Das Schiffshebewerk wurde somit zum größten und imposantesten Bauwerk am Dortmund-Ems-Kanal.

Für den Bau des Schiffshebewerks erstellte das Bundesministerium für Bauwesen einen ersten Entwurf. Auch die Privatwirtschaft wurde eingeladen, die Pläne zu prüfen und zu verfeinern. Im Frühjahr 1894 beauftragte das Ministerium die Firma Haniel & Lueg mit dem Bau des Schiffshebewerks. Das preußische Wappen mit dem preußischen Adler mit Krone, Zepter und Reichsapfel hängt an der Verbindungsbrücke zwischen den beiden Türmen. Auf der Brust des Adlers befinden sich zwei verschlungene Buchstaben: das F für Fridericus und das R für Rex, die Friedrich I., den ersten König von Preußen, repräsentieren. Das Wappen der Provinz Westfalen ist an der Südseite, das der Provinz Hannover an der Nordseite zu sehen.

Der Schiffshebewerk war 70 Jahre lang in Betrieb und wurde 1969 stillgelegt. Die Instandhaltung wurde eingestellt, und das Bauwerk verfiel. Rund zwanzig Jahre später integrierte der Landschaftsverband den Schiffshebewerk in sein Westfälisches Industriemuseum und begann mit der Restaurierung.