Deutsche Politik in Polen 1939-1945

Aus dem Diensttagebuch von Hans Frank Generalgouverneur.

Das Diensttagebuch des Generalgouverneurs Hans Frank im deutsch besetzten Polen während des Zweiten Weltkriegs erstreckt sich über die Zeit yom 26. Oktober 1939 bis zum 24. Januar 1945, also über die gesamte Zeit der deutschen Okkupationsherrschaft über Polen, und es halt auf seinen fast 12.000 Seiten (einschließlich der Registerbande) des Originals in täglichen Eintragungen die Tätigkeit der deutschen Zivilverwaltung peinlich genau fest. Schon allein deshalb wird das Diensttagebuch von deutschen wie von polnischen Zeitgeschichtlern als eine, kapitale Quelle, (Cz. Madajczyk) gewertet. Für kein anderes besetztes Land ist die deutsche Besatzungspolitik derart intensiv und detailliert überliefert wie für Polen. Der einzigartige Rang dieses Dokuments zeigte sich schon früh nach Kriegsende. Als der Generalgouverneur Frank nach seiner Flucht aus Polen am 4. Mai 1945 im oberbayerischen Neuhaus verhaftet wurde, hatte er die 38 Bände des Dokuments bei sich. Sie dienten dann als Beweismaterial für die Anklage im ProzeB gegen Frank vor dem Internationalen Militärgerichtshof in Nürnberg, ja, sie befreiten die Anklage aus der geradezu bedrückenden Beweisnot, in der sie sich ohne dieses vom Angeklagten selbst gefertigte Dokument befunden hätte.